Der Begriff ist in Deutschland noch nicht wirklich bekannt.
Und doch gibt es viele, die mir sagen, wie sehr sie sich freuen, dass es so ein Brocantefestival jetzt endlich auch in Deutschland gibt. Sie schwärmen davon, dass sie in Holland oder Belgien, in Frankreich oder in der Schweiz immer begeistert die Brocantemärkte aufsuchen.
Es gibt aber auch einige, die sagen: Ja, im November habt Ihr doch das Brokatfestival, oder aber: das Barockfestival o.ä. – Und ich überlege mir dann immer, was sie sich wohl vorstellen, vor ihrem inneren Auge.
Aber beides, Brokat und Barock passt ja irgendwie zur Vorweihnachtszeit – und das ist das Wichtigste: die Vorfreude auf ein Fest der schönen Dinge, ein bisschen Barock, ein bisschen Brokat – warum nicht? Und spätestens am 10. November, nach dem ersten Ippenburger Brocantefestival, weiß jeder, wovon ich schwärme.
Aber wovon schwärme ich denn nun?
Ich muss da etwas ausholen.
Als Kind liebte ich unseren Dachboden. Er war riesig. Generationen hatten hier ihre Spuren hinterlassen. Am meisten liebte ich den Schrank meiner alten Tante Hedwig. Dort gab es Maluntensilien aus ihrer Zeit an der Berliner Damenakademie. Dazu wunderschöne Schokoladentassen von KPM, herrlich kitschige Limogesplatten, Seidenvögel für den Weihnachtsbaum und vieles mehr. Einiges davon habe ich später von meiner Mutter bekommen und liebe es noch heute.
Das war meine erste Begegnung mit Brocante! Alte Sachen mit Lebensspuren. Mit einer eigenen Geschichte, mit Kratzern, Rissen und Sprüngen. Ein Konglomerat von Träumen, Wünschen und Vorstellungen einer anderen Welt, eines anderen Lebens, das zu erahnen meine Phantasie beflügelte.
Jedes Stück ein unverwechselbares Unikat, das seine ganz eigene Geschichte erzählte.
Schade, dass der Begriff Trödel und Trödelmarkt in Deutschland so einen schlechten Ruf hat! In Deutschland, dem Land der Perfektionisten, hat das Glatte, Ordentliche, Unversehrte, das Konfektionierte, das es tausendfach reproduziert zu kaufen gibt, den Vorrang.
Wozu brauchen wir da Trödel, Plunder, alte Sachen?
Weil es gut ist für die Seele, für die Phantasie und die Kreativität – und ja – für die Gemütlichkeit!
Gemütlichkeit ist übrigens eine urdeutsche Erfindung, für die es nicht einmal eine Übesetzung in andere Sprachen gibt, und die neben dem französischen „savoir vivre“ und dem italienischen „dolce far niente“ als nationale Eigenart geführt wird.
Und bei Gemütlichkeit sind wir auch direkt bei der deutschen Weihnacht! Bei Glühwein, Punsch und Lichterglanz, Weihnachtsdekorationen- und geschenken, die mit viel Liebe zum Detail dekoriert und angeboten werden!
Das 1. Ippenburger Brocantefestival ist ein vorweihnachtliches Fest der schönen Dinge! Einige der besten holländischen Brocanteaussteller zeigen ihre Schätze in der Remise und im Schloss – sogar im Obergeschoss, im Gobelinsaal und im Salon!
Rund ums Schloss wird es weihnachtlich „gemütlich“!
Ein Festival für alle, die „alte Sachen lieben“ und die sich in vorweihnachtlicher Atmosphäre schon einmal auf die Suche nach einem passenden Geschenk für Freunde und Verwandte machen wollen!
Auf dem Foto sieht man Viktoria von dem Bussche mit Ihrem ältesten Enkelsohn in Paris.