„Asado“ und „Nose to Tail“! Schloß Ippenburg wird zum Herbstfestival 2019 zum Hot Spot der neuen Outdoor- und Grillküche. Julian Tailleur, Mark Andrews, ,Tom Elstermeyer, Rob Reinkemeyer und Fabian Beck feiern im Ippenburger Küchengarten ein Fest der Sinne, der Kochkunst und der Kreativität. Slowcooking ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ein Asado ist Slowcooking at it`s best!
Es ist schon verrückt. Als Fleischesser mag man sich ja gar nicht mehr outen. Und dann sowas. Nose to tail, von der Nase bis zum Schwanz soll man die Tiere essen.
Von Kopf bis Fuß, klingt irgendwie besser, das assoziiert man mit Marlene Dietrichs ´Blauem Engel`.
Ich bin mit „Nose to Tail“ aufgewachsen. Auf unserem kleinen Landgut „in the middle of nowhere“ zwischen Zonengrenze -so nannte man das damals – und Lüneburger Heide, kam alljährlich der Hausschlachter. Herr Mundel, ein Hüne, mit weißer Gummischürze und langen Messern im Gürtel.
Herrn Mundel schaute ich immer gebannt zu. Ich fand, dass der Name Mundel großartig zu einem Schlachter passte, weil in ihm das Wort Mund steckte.
Ich sah ihn im Dunst der Schlachteküche in großen Bottichen Blut und Fleischstücke rühren und Fleisch durch den `Wolf` drehen. Das Wort Fleischwolf gehörte in meiner Kindheit zu den absolut magischsten Worten!
Ohren, Füße und Schwanz kamen in die Sülze, eine kleine Portion Gehirn wurde paniert in der Pfanne gebraten, — meines und meines Vaters Leibgericht. Heiße Blutwurst und Grützwurst gab es im Suppenteller. Die Blutwurst sah amorph aus, tiefschwarz, gruselig, – schmeckte aber gut, die Grützwurst war faserig und häßlich – die mochte ich absolut nicht. Die Leber mit Zwiebeln und Äpfeln gab es selten, ein Luxus nur für meinen Großvater. Eigentlich gehörte sie in die Leberwurst.
Weißer Speck wurde als geschabter Speck auf dem Brot gegessen – köstlich! Nur Nieren kamen nicht auf den Teller – zum Glück! Herz, Nieren, Lunge oder Zunge – über diese Dinge weiß ich nichts – wahrscheinlich landeten sie alle in der Wurst.
Das sind meine Kindheitserinnerungen an „Nose to tail“.
Julian Tailleur aus Amsterdam ist ein Meister des „Nose to tail“. Er ist Koch und Jäger. Deshalb gilt sein Hauptinteresse dem Wild. Beim Herbstfestival wird er Wild aus den Ippenburger Wäldern von „Nose to Tail“ zubereiten. Der Besucher kann jeden Schritt verfolgen und Julians Kochkunst in kleinen, feinen Kostproben testen.
Was „Nose to Tail“ beim Tier, ist „Leaf to Root“ bei Gemüse, Obst, Kräutern und essbaren Blumen des Ippenburger Küchengartens. Diesen Part übernimmt Tom Elstermeyer vom Restaurant IKO aus Osnabrück. Er erntet das ganze Jahr im Ippenburger Garten und erschafft phantasievolle, ästhetische und kulinarische Kunstwerke, an denen er die Besucher an den vier Tagen teilhaben läßt.
Mark Andrews aus Sussex, Jäger und Sammler, ein Magier der „Outdoor- Küche“, verbindet beide Bewegungen – „Nose to tail“ und „leaf to root“.
Mark geht umher, sucht, findet, erlegt, zerlegt, grillt und gart – und macht aus jedem Essen ein Fest.
Sein Wahlspruch: “We need the tonic of wildness. We can never have enough of nature.”
(Henry David Thoreau).
Im Ippenburger Küchengarten und in der Ippenburger Wildnis wird er wohl fündig werden und die Besucher mit dem „Tonic of Wildness“ überraschen und inspirieren!