Die Ippenburger Gärten sind an Pfingstsonntag & Pfingstmontag von 11:00 – 18:00 geöffnet
Im Obstgarten von Schloß Ippenburg, der seit dem frühen 15.Jahrhundert der Ernährung der Familie diente, wurden immer Heilkräuter angebaut. Es ist bekannt, dass es ein geheimes Pulver gab, dessen Rezept von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Es wirkte gegen Entzündungen. Es war nicht etwa zum Einreiben, nein, man musste es einnehmen!
»Die Natur ist das einzige Buch, das auf allen Blättern grossen Gehalt bietet.«
Noch Gräfin Else hat dieses “Pulver gerührt”! Das Rezept ging in der Generation “nach Else” verloren. Eines haben die Ippenburger Frauen des 20. und 21. Jahrhunderts gemeinsam: sie sind, bzw. waren alle drei eher rationale Menschen – sie hätten das Pulver nicht mehr rühren wollen, geschweige denn: einnehmen. An einem sonnigen Standort, von Buchsbaumhecken eingefasst, liegt der Ippenburger Heilkräutergarten. Hier findet jeder sein Kräutchen. Es gibt dort alle klassischen Kräuter von Alant bis Zitronenverbene , aber auch exotische, kaum bekannte. Wer weiß zum Beispiel, was eine “Keimzumpe” ist? Sie soll Goethes Liebling gewesen sein, weil sie seine Idee der Urpflanze bestätigte.
Oder Jiaogulan, das Kraut der Unsterblichkeit? Tagetes Lucida, eines der heiligsten Kräuter der Azteken? Ja, und die Brennnessel? Der Allrounder? Das Viagra der Natur? Den Mönchen im Mittelalter wurde der Verzehr der Brennnessel verboten. Ihnen wurde eher der Mönchspfeffer (agnus castus) verordnet, wie Franz von Sales(1567–1622) in seinen Ratschlägen der Keuschheit schreibt: „Wer sich auf das Kraut Agnus castus bettet, wird selbst keusch und schamhaft. So wird auch dein Herz von jedem Makel und böser Lust gereinigt, wenn es im Heiland ruht, dem wahrhaft reinen und makellosen Lamm.“
»Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün.«